Sonntag, 29. November 2009
„Toleranz steht auf dem Paravent, hinter dem sich Bequemlichkeit, Faulheit und Feigheit verstecken. Toleranz ist die preiswerte Alternative zum aufrechten Gang, der zwar gepredigt, aber nicht praktiziert wird. Wer heute die Werte der Aufklärung verteidigen will, der muss intolerant sein, der muss Grenzen ziehen und darauf bestehen, dass sie nicht überschritten werden.“ Henryk M. Broder, „Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen“, in: Spiegel online, 25. Juni 2007 (URL: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,490497,00.html)
cloud_mc_loud, 21:02h
„Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Gelten lassen und Gewährenlassen fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten. Gemeint ist damit heute häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Individuen“
(www.wikipedia.de/Toleranz)
Warum ist Toleranz eigentlich als edle und erstrebenswerte Tugend bekannt?
Ein Mensch, der sich seinen Mitmenschen gegenüber tolerant zeigt und verhält, fällt in der Gesellschaft generell positiv auf. Schon Politiker benutzen in ihren Reden das Wort Toleranz genau so oft, wie patriotische Ausrufe („...Wir als Deutsche…“), um die Zuhörer positiv zu stimmen. Aber warum hat die Toleranz in der Gesellschaft einen so hohen Stellenwert?
Echte Toleranz ist die Erkenntnis, dass ein Mensch, der andere Ansichten vertritt als man selbst, daraus keinen Nachteil ziehen darf. Was passiert aber mit den Menschen, die von Dingen überzeugt sind, die das Gesetz verletzen? Was ist mit Menschen, die von Dingen überzeugt sind, die der persönlichen Moralvorstellung in keiner Weise entsprechen, die man selbst als vollkommen unmoralisch empfindet? Ist es an dieser Stelle überhaupt noch richtig, tolerant zu sein?
Meiner Meinung muss Toleranz an einem bestimmten Punkt dem weichen, was man allgemein mit Prinzipien und Werten definiert. Als Prinzip wird umgangssprachlich ein fester Grundsatz oder eine Regel genannt, an die man sich hält, bei der man sich, wenn man diese Regel außer Acht lassen oder auf den Wunsch der Allgemeinheit diese nicht befolgen, seinen eigenen Vorstellungen untreu werden würde. Meiner Meinung nach ist die Tolerierung von Handlungen oder Denkweisen, die gegen die eigenen Prinzipien und Werte verstoßen ebenso opportunistisch, wie die eigene Ausführung dieser Handlungen und Denkweisen. Sie ist deshalb ein Produkt niederer Beweggründe (wie Opportunismus, Faulheit, Feigheit etc.), weil sie die eigene Überzeugung in nicht mehr akzeptabler Form widerspiegelt.
Ein Beispiel
Zwei Individuen aus zwei völlig unterschiedlichen Kulturkreisen stehen sich gegenüber.
Wir nehmen als eingrenzendes Beispiel die Todesstrafe.
Wir nehmen die Todesstrafe deshalb, weil sie in den USA eine durch die Legislative zugelassene und von der Exekutive ausgeführte Tat ist.
Wir nehmen die Todesstrafe außerdem, weil sie eine in Deutschland durch die Legislative ausdrücklich untersagte Tat darstellt.
„Wer jemanden getötet hat, kann nicht seinerseits auf ein Recht auf Leben pochen.
Durch die Hinrichtung von Mördern und Mörderinnen wird sichergestellt, dass sie niemals mehr morden.“
„Das Recht auf Leben ist an keine Bedingungen gebunden.
Mit der Vollstreckung der Todesstrafe maßt sich der Mensch eine Quasi-Schöpfer-Rolle an. Nach modernem Verständnis ist der Staat keineswegs eine göttliche Einrichtung, sondern ein sehr menschlicher Versuch, das Zusammenleben von Menschen zu regeln. Der Staat kann irren und hat selber viele Schwächen.
Wer Leben als unwert beurteilt und anderen Menschen - selbst wenn es Verbrecher sind - menschliche Qualitäten abspricht, begibt sich in gefährliche Nähe zu faschistischem Gedankengut!“
(http://www.kuhnert.ch/ts/TS_Argumente.htm)
Ich habe hier jeweils zwei Argumente in einer befürwortenden und ablehnenden Form nebeneinander gestellt, wie sie von Menschen mit einer eben befürwortenden bzw. ablehnenden Haltung gegenüber der Todesstrafe eingenommen werden könnten. Die hervorgebrachten Argumente für oder gegen die Todesstrafe widersprechen sich also exakt, da sie genau gegensätzlich sind.
Eine Person, die sich klar für die Pro- oder Kontraseite ausspricht, wird also kaum die Möglichkeit besitzen, das Argument des Gegenübers zu goutieren, wenn sie selbst einer konträren Auffassung ist, ohne opportunistisch zu sein. Die Fragestellung bezieht sich aber klar darauf, etwas nicht gut zu heißen, sondern zu dulden, dass eine Person neben mir einer anderen Auffassung sein kann.
Wenn diese Person nun aber verlangt, einen bestimmten Sachverhalt zu tolerieren, der meine persönliche Freiheit in dem Maße einschränkt, als dass ich durch das Gelten lassen der andersartigen Meinung im Ausleben meiner Maximen und Werte behindert werde, darf Toleranz nicht zum maßgeblichen Handeln werden.
Ein Mensch kann meiner Meinung nach Handlungen oder Denkweisen, die gegen seine eigenen Prinzipien und Werte gehen, nicht tolerieren, weil diese Art der Toleranz eine fahrlässige Handlung darstellt. Fahrlässig deshalb, wenn durch sie beispielsweise Menschenleben gefährdet oder Freiheiten eingebüßt werden. Opportunistisch deshalb, weil man sich damit einverstanden gibt, das Handlungen und Denkweisen Raum gegeben wird, deren Ansicht man entschieden ablehnt.
Man soll mich hier nicht falsch verstehen: Ich lehne es entschieden ab, für Ungerechtigkeit zu plädieren, oder speziellen Gruppen mehr Freiheiten einzuräumen als anderen, ohne dabei die tatsächlichen Handlungen/Denkweisen und deren Intentionen zu durchleuchten.
Toleranz und die ethische Gesinnung
Gleichberechtigung ist und bleibt ein sehr wichtiger Wert unserer Gesellschaft und wurde in der Vergangenheit, man möge sich bitte an den Nationalsozialismus oder auch an die Apartheid in den USA erinnern, in genügender Weise missachtet. Die Verletzung der persönlichen Rechte jedes Individuums stellt eine Diskriminierung dar. Die Verletzung der Freiheit, nämlich der Freiheit der freien Meinungsäußerung, um ein Beispiel zu nennen, aber auch die laut Kant den Menschen ausmachende Entscheidungsfreiheit ist eine Gefahr, die auftreten kann, wenn man den Wert der Gleichberechtigung zu wenig Raum gibt. Toleranz kann aber nur entstehen, wenn den Werten Gleichberechtigung und Freiheit genug Platz gegeben wird. Es ist sinnvoll und richtig, eine Balance
zu finden, damit Toleranz aus einer ethisch richtigen Gesinnung entsteht.
Es ist wichtig, dass Toleranz aus einer ethisch richtigen Gesinnung entsteht, nämlich um den Willen der Freiheitserhaltung und zugunsten des Objekts. Es ist genau so richtig, aus Gründen der Gleichberechtigung zugunsten des Objekts Toleranz zu gewähren. Diese beiden Werte dürfen weder über- noch untertrieben werden, weder aus einer vermeintlich richtigen ethischen Gesinnung, noch aus einer moralisch falschen Gesinnung heraus.
Wenn der Begriff der Toleranz in seinen, die Freiheit und Gleichberechtigung betreffenden Aspekten, übertrieben wird, hat ein gesellschaftliches System keine gedanklichen Fixpunkte für eine gemeinsame Existenz, weil kein Individuum Grenzen bezüglich seiner Prinzipien und Ausrichtung seiner Werte erfährt. Dies stellt in dem Sinne ein Problem dar, als das jedes Individuum nicht nur die Rolle des Individuums, sonder gleichermaßen eine Rolle im Kollektiv, bzw. in der Gesellschaft einzunehmen hat und einem gewissen Grad der Anpassung ausgesetzt ist.
Wenn der Begriff Toleranz in seinen, die Freiheit und Gleichberechtigung betreffenden Aspekten, missachtet wird, hat ein gesellschaftliches System zu viele gedankliche Fixpunkte, nach denen sich das Individuum richten muss, da es zu viele klare Vorgaben bezüglich seiner Prinzipien und Ausrichtung seiner Werte erfährt. Dies stellt in dem Sinne ein Problem dar, als das jedes an die Gesellschaft mehr oder minder angepasste Individuum ein Recht darauf hat, seine Individualität auszuleben (Meinungsfreiheit etc.) und zu viele dann gegebenenfalls vorgeschriebene Richtlinien seine persönliche Freiheit einschränken könnten.
Wenn nicht mehr zwischen guten und schlechten, richtigen und falschen, gesunden und kranken Handlungen, Zuständen, Denkweisen etc. unterschieden wird, dann ist es unmöglich einen gemeinsamen Konsens zu finden, was die Toleranz betrifft.
Eine Balance zwischen zu viel und zu wenig Gleichberechtigung und Freiheit ist also ebenso wichtig, um ein gesundes Bewusstsein für Toleranz entwickeln zu können.
Aber ist Toleranz auch nicht einfach nur das „sich nicht Einmischen“ in die Angelegenheiten des Anderen? Solange dieser mein persönliches Leben nicht behindert, sollte es mich doch nicht stören, jeder Mensch hat schließlich andere Werte und Prinzipien?
Mitnichten. Das ist eine weitere Gefahr der Toleranz, auf die der Autor nicht hingewiesen, die aber ebenso zu einem weit verbreiteten gesellschaftlichen Phänomen angewachsen ist: Ignoranz im Zeichen der Toleranz.
Nein, Toleranz ist nicht einfach nur das „sich nicht Einmischen“ in die Angelegenheiten anderer, das würde dem wahren Wert der Toleranz nicht entsprechen. Toleranz ist, genau im Gegenteil, das bewusste Annehmen, das bewusste „Gelten lassen“ und Dulden einer Handlung/Denkweise, insofern ist Toleranz immer auch die Konfrontation, die stückweite Identifikation - wie sonst kann man etwas gewähren, wenn man sich nicht vorher damit auseinandergesetzt hat, wie sonst kann man etwas dulden, wenn man nicht mindestens die Beweggründe und Intentionen einer Handlung/Denkweise bewusst nachvollziehen und verstehen kann?
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wahre Toleranz durchaus einen bestimmten Standpunkt zu der Thematik selbst verkörpert, dass Toleranz kein Akt der bewussten Distanzierung zu einer Thematik ist, sondern viel mehr eine neutrale Form der „Gutheißung“, und zwar neutral in dem Sinne, als das ich mich nicht bewusst positiv für eine Thematik ausspreche, sie aber gleichwohl nicht versuche zu verhindern.
Die „echte“ und die „künstliche“ Toleranz
Entsteht eine „künstlich“ geschaffene Toleranz sind es meistens niedere bzw. schlechte ethische Gesinnungen, die darauf zurückführen. Mit künstlicher Toleranz meine ich konkret, dass eine Person eine Handlung, Denkweise etc. einer anderen Person nicht deshalb toleriert, um der anderen Person ihre persönliche Freiheit zu geben bzw. die Person als gleichberechtigt anzusehen und ihr somit ihre persönlichen Rechte zu sichern, sondern, weil sie nicht die Kraft aufbringen möchte, sich aktiv gegen die beschriebene Handlung, Denkweise etc. auszusprechen, aus Angst vor möglichen Konsequenzen eine Konfrontation vermeiden möchte oder sich in dem Moment „verstellt“, in dem sie die Handlung/Denkweise augenscheinlich toleriert und damit bewusst die Konfrontation vermeidet, weil diese Option für Menschen oftmals leichter ist, als sich einer direkten Auseinandersetzung zu stellen. Es ist die Wahl zwischen „dem aufrechten Gang“ und dessen „preiswerter Alternative“, die nur augenscheinlich einen ebenso hohen Stellenwert hat, in Wirklichkeit aber die Unfähigkeit darstellt, eine klare Trennungslinie zwischen Prinzipien/Werten zu bilden, dessen Ausführung man nicht mit seinen eigenen Prinzipien/Werten vereinbaren kann.
Genau diese von mir als „künstliche Toleranz“ bezeichnete Handlung/Denkweise ist das, was der Autor kritisiert. Es gibt zahlreiche Beispiele, die belegen, dass unsere Gesellschaft momentan aus niederen Beweggründen und nicht aus „echten“ Beweggründen, die ein tolerantes Verhalten ausmacht, handelt und diese „künstliche Toleranz“ dann versucht, als „echte Toleranz“ zu verkaufen.
Doch wie „künstliche“ von „echter“ Toleranz unterscheiden? Darf man sich überhaupt anmaßen, eine als „echte Toleranz“ dargestellte Handlung/Denkweise, als „künstliche Toleranz“ zu entlarven?
Der Autor beschreibt die von mir als „künstliche Toleranz“ titulierte Handlungsweise in seinem Zitat prägnant, ich beharre jedoch auch darauf, dass Menschen aus einer moralisch richtigen Gesinnung tolerant handeln können und den Begriff als solchen nicht misshandeln. Ob es möglich ist, hinter jeder Form der Toleranz auf Anhieb die moralischen Intentionen herauszufiltern? Mit Bestimmtheit sagen zu können, dass jene Handlung von echter bzw. von unechter Toleranz zeugt? Dies erfordert sicherlich eine genaue Betrachtung der agierenden Person. Generell ist es meiner Meinung nach jedoch möglich anhand der von der Personen als richtig aufgefassten Prinzipien und Werte zu schließen, ob die Person in einem konkreten Fall eine Handlung/Denkweise tatsächlich tolerieren könnte (nämlich dann, wenn die von ihr als richtig aufgefassten Prinzipien und Werte nicht im Widerspruch zu den vermeintlich tolerierten Handlungen/Denkweisen stehen), oder ob sie tatsächlich nicht Toleranz, sondern lediglich Ignoranz oder Opportunismus, auf Grund von niederen Beweggründen wie Feigheit, Faulheit etc. praktiziert.
Nun ist selbst die Ignoranz bis zu einem gewissen rechtlich vertretbaren Rahmen keine strafbare Handlung. Nichtsdestotrotz ist das „Schmücken mit fremden Federn“, nämlich die absichtliche „Verkleidung“ der praktizierten Ignoranz als Toleranz, nicht das, was Toleranz an sich ausmacht. Insofern ist es verständlich, dass die „preiswerte Alternative“ in Relation zum „aufrechten Gang“ nicht den gleichen moralischen Stellenwert besitzt und die klare Intoleranz der Ignoranz oder dem Opportunismus vorgezogen werden sollte.
„Wenn Toleranz kein stabiler Wert an sich ist, sondern es auf das zu tolerierende Objekt ankommt, dann muss auch das Subjekt, mit seinen Ansichten und seiner Fähigkeit zu tolerieren mit einbezogen werden.“ - Claudia Priebe
„Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“
Edmund Burke
(www.wikipedia.de/Toleranz)
Warum ist Toleranz eigentlich als edle und erstrebenswerte Tugend bekannt?
Ein Mensch, der sich seinen Mitmenschen gegenüber tolerant zeigt und verhält, fällt in der Gesellschaft generell positiv auf. Schon Politiker benutzen in ihren Reden das Wort Toleranz genau so oft, wie patriotische Ausrufe („...Wir als Deutsche…“), um die Zuhörer positiv zu stimmen. Aber warum hat die Toleranz in der Gesellschaft einen so hohen Stellenwert?
Echte Toleranz ist die Erkenntnis, dass ein Mensch, der andere Ansichten vertritt als man selbst, daraus keinen Nachteil ziehen darf. Was passiert aber mit den Menschen, die von Dingen überzeugt sind, die das Gesetz verletzen? Was ist mit Menschen, die von Dingen überzeugt sind, die der persönlichen Moralvorstellung in keiner Weise entsprechen, die man selbst als vollkommen unmoralisch empfindet? Ist es an dieser Stelle überhaupt noch richtig, tolerant zu sein?
Meiner Meinung muss Toleranz an einem bestimmten Punkt dem weichen, was man allgemein mit Prinzipien und Werten definiert. Als Prinzip wird umgangssprachlich ein fester Grundsatz oder eine Regel genannt, an die man sich hält, bei der man sich, wenn man diese Regel außer Acht lassen oder auf den Wunsch der Allgemeinheit diese nicht befolgen, seinen eigenen Vorstellungen untreu werden würde. Meiner Meinung nach ist die Tolerierung von Handlungen oder Denkweisen, die gegen die eigenen Prinzipien und Werte verstoßen ebenso opportunistisch, wie die eigene Ausführung dieser Handlungen und Denkweisen. Sie ist deshalb ein Produkt niederer Beweggründe (wie Opportunismus, Faulheit, Feigheit etc.), weil sie die eigene Überzeugung in nicht mehr akzeptabler Form widerspiegelt.
Ein Beispiel
Zwei Individuen aus zwei völlig unterschiedlichen Kulturkreisen stehen sich gegenüber.
Wir nehmen als eingrenzendes Beispiel die Todesstrafe.
Wir nehmen die Todesstrafe deshalb, weil sie in den USA eine durch die Legislative zugelassene und von der Exekutive ausgeführte Tat ist.
Wir nehmen die Todesstrafe außerdem, weil sie eine in Deutschland durch die Legislative ausdrücklich untersagte Tat darstellt.
„Wer jemanden getötet hat, kann nicht seinerseits auf ein Recht auf Leben pochen.
Durch die Hinrichtung von Mördern und Mörderinnen wird sichergestellt, dass sie niemals mehr morden.“
„Das Recht auf Leben ist an keine Bedingungen gebunden.
Mit der Vollstreckung der Todesstrafe maßt sich der Mensch eine Quasi-Schöpfer-Rolle an. Nach modernem Verständnis ist der Staat keineswegs eine göttliche Einrichtung, sondern ein sehr menschlicher Versuch, das Zusammenleben von Menschen zu regeln. Der Staat kann irren und hat selber viele Schwächen.
Wer Leben als unwert beurteilt und anderen Menschen - selbst wenn es Verbrecher sind - menschliche Qualitäten abspricht, begibt sich in gefährliche Nähe zu faschistischem Gedankengut!“
(http://www.kuhnert.ch/ts/TS_Argumente.htm)
Ich habe hier jeweils zwei Argumente in einer befürwortenden und ablehnenden Form nebeneinander gestellt, wie sie von Menschen mit einer eben befürwortenden bzw. ablehnenden Haltung gegenüber der Todesstrafe eingenommen werden könnten. Die hervorgebrachten Argumente für oder gegen die Todesstrafe widersprechen sich also exakt, da sie genau gegensätzlich sind.
Eine Person, die sich klar für die Pro- oder Kontraseite ausspricht, wird also kaum die Möglichkeit besitzen, das Argument des Gegenübers zu goutieren, wenn sie selbst einer konträren Auffassung ist, ohne opportunistisch zu sein. Die Fragestellung bezieht sich aber klar darauf, etwas nicht gut zu heißen, sondern zu dulden, dass eine Person neben mir einer anderen Auffassung sein kann.
Wenn diese Person nun aber verlangt, einen bestimmten Sachverhalt zu tolerieren, der meine persönliche Freiheit in dem Maße einschränkt, als dass ich durch das Gelten lassen der andersartigen Meinung im Ausleben meiner Maximen und Werte behindert werde, darf Toleranz nicht zum maßgeblichen Handeln werden.
Ein Mensch kann meiner Meinung nach Handlungen oder Denkweisen, die gegen seine eigenen Prinzipien und Werte gehen, nicht tolerieren, weil diese Art der Toleranz eine fahrlässige Handlung darstellt. Fahrlässig deshalb, wenn durch sie beispielsweise Menschenleben gefährdet oder Freiheiten eingebüßt werden. Opportunistisch deshalb, weil man sich damit einverstanden gibt, das Handlungen und Denkweisen Raum gegeben wird, deren Ansicht man entschieden ablehnt.
Man soll mich hier nicht falsch verstehen: Ich lehne es entschieden ab, für Ungerechtigkeit zu plädieren, oder speziellen Gruppen mehr Freiheiten einzuräumen als anderen, ohne dabei die tatsächlichen Handlungen/Denkweisen und deren Intentionen zu durchleuchten.
Toleranz und die ethische Gesinnung
Gleichberechtigung ist und bleibt ein sehr wichtiger Wert unserer Gesellschaft und wurde in der Vergangenheit, man möge sich bitte an den Nationalsozialismus oder auch an die Apartheid in den USA erinnern, in genügender Weise missachtet. Die Verletzung der persönlichen Rechte jedes Individuums stellt eine Diskriminierung dar. Die Verletzung der Freiheit, nämlich der Freiheit der freien Meinungsäußerung, um ein Beispiel zu nennen, aber auch die laut Kant den Menschen ausmachende Entscheidungsfreiheit ist eine Gefahr, die auftreten kann, wenn man den Wert der Gleichberechtigung zu wenig Raum gibt. Toleranz kann aber nur entstehen, wenn den Werten Gleichberechtigung und Freiheit genug Platz gegeben wird. Es ist sinnvoll und richtig, eine Balance
zu finden, damit Toleranz aus einer ethisch richtigen Gesinnung entsteht.
Es ist wichtig, dass Toleranz aus einer ethisch richtigen Gesinnung entsteht, nämlich um den Willen der Freiheitserhaltung und zugunsten des Objekts. Es ist genau so richtig, aus Gründen der Gleichberechtigung zugunsten des Objekts Toleranz zu gewähren. Diese beiden Werte dürfen weder über- noch untertrieben werden, weder aus einer vermeintlich richtigen ethischen Gesinnung, noch aus einer moralisch falschen Gesinnung heraus.
Wenn der Begriff der Toleranz in seinen, die Freiheit und Gleichberechtigung betreffenden Aspekten, übertrieben wird, hat ein gesellschaftliches System keine gedanklichen Fixpunkte für eine gemeinsame Existenz, weil kein Individuum Grenzen bezüglich seiner Prinzipien und Ausrichtung seiner Werte erfährt. Dies stellt in dem Sinne ein Problem dar, als das jedes Individuum nicht nur die Rolle des Individuums, sonder gleichermaßen eine Rolle im Kollektiv, bzw. in der Gesellschaft einzunehmen hat und einem gewissen Grad der Anpassung ausgesetzt ist.
Wenn der Begriff Toleranz in seinen, die Freiheit und Gleichberechtigung betreffenden Aspekten, missachtet wird, hat ein gesellschaftliches System zu viele gedankliche Fixpunkte, nach denen sich das Individuum richten muss, da es zu viele klare Vorgaben bezüglich seiner Prinzipien und Ausrichtung seiner Werte erfährt. Dies stellt in dem Sinne ein Problem dar, als das jedes an die Gesellschaft mehr oder minder angepasste Individuum ein Recht darauf hat, seine Individualität auszuleben (Meinungsfreiheit etc.) und zu viele dann gegebenenfalls vorgeschriebene Richtlinien seine persönliche Freiheit einschränken könnten.
Wenn nicht mehr zwischen guten und schlechten, richtigen und falschen, gesunden und kranken Handlungen, Zuständen, Denkweisen etc. unterschieden wird, dann ist es unmöglich einen gemeinsamen Konsens zu finden, was die Toleranz betrifft.
Eine Balance zwischen zu viel und zu wenig Gleichberechtigung und Freiheit ist also ebenso wichtig, um ein gesundes Bewusstsein für Toleranz entwickeln zu können.
Aber ist Toleranz auch nicht einfach nur das „sich nicht Einmischen“ in die Angelegenheiten des Anderen? Solange dieser mein persönliches Leben nicht behindert, sollte es mich doch nicht stören, jeder Mensch hat schließlich andere Werte und Prinzipien?
Mitnichten. Das ist eine weitere Gefahr der Toleranz, auf die der Autor nicht hingewiesen, die aber ebenso zu einem weit verbreiteten gesellschaftlichen Phänomen angewachsen ist: Ignoranz im Zeichen der Toleranz.
Nein, Toleranz ist nicht einfach nur das „sich nicht Einmischen“ in die Angelegenheiten anderer, das würde dem wahren Wert der Toleranz nicht entsprechen. Toleranz ist, genau im Gegenteil, das bewusste Annehmen, das bewusste „Gelten lassen“ und Dulden einer Handlung/Denkweise, insofern ist Toleranz immer auch die Konfrontation, die stückweite Identifikation - wie sonst kann man etwas gewähren, wenn man sich nicht vorher damit auseinandergesetzt hat, wie sonst kann man etwas dulden, wenn man nicht mindestens die Beweggründe und Intentionen einer Handlung/Denkweise bewusst nachvollziehen und verstehen kann?
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wahre Toleranz durchaus einen bestimmten Standpunkt zu der Thematik selbst verkörpert, dass Toleranz kein Akt der bewussten Distanzierung zu einer Thematik ist, sondern viel mehr eine neutrale Form der „Gutheißung“, und zwar neutral in dem Sinne, als das ich mich nicht bewusst positiv für eine Thematik ausspreche, sie aber gleichwohl nicht versuche zu verhindern.
Die „echte“ und die „künstliche“ Toleranz
Entsteht eine „künstlich“ geschaffene Toleranz sind es meistens niedere bzw. schlechte ethische Gesinnungen, die darauf zurückführen. Mit künstlicher Toleranz meine ich konkret, dass eine Person eine Handlung, Denkweise etc. einer anderen Person nicht deshalb toleriert, um der anderen Person ihre persönliche Freiheit zu geben bzw. die Person als gleichberechtigt anzusehen und ihr somit ihre persönlichen Rechte zu sichern, sondern, weil sie nicht die Kraft aufbringen möchte, sich aktiv gegen die beschriebene Handlung, Denkweise etc. auszusprechen, aus Angst vor möglichen Konsequenzen eine Konfrontation vermeiden möchte oder sich in dem Moment „verstellt“, in dem sie die Handlung/Denkweise augenscheinlich toleriert und damit bewusst die Konfrontation vermeidet, weil diese Option für Menschen oftmals leichter ist, als sich einer direkten Auseinandersetzung zu stellen. Es ist die Wahl zwischen „dem aufrechten Gang“ und dessen „preiswerter Alternative“, die nur augenscheinlich einen ebenso hohen Stellenwert hat, in Wirklichkeit aber die Unfähigkeit darstellt, eine klare Trennungslinie zwischen Prinzipien/Werten zu bilden, dessen Ausführung man nicht mit seinen eigenen Prinzipien/Werten vereinbaren kann.
Genau diese von mir als „künstliche Toleranz“ bezeichnete Handlung/Denkweise ist das, was der Autor kritisiert. Es gibt zahlreiche Beispiele, die belegen, dass unsere Gesellschaft momentan aus niederen Beweggründen und nicht aus „echten“ Beweggründen, die ein tolerantes Verhalten ausmacht, handelt und diese „künstliche Toleranz“ dann versucht, als „echte Toleranz“ zu verkaufen.
Doch wie „künstliche“ von „echter“ Toleranz unterscheiden? Darf man sich überhaupt anmaßen, eine als „echte Toleranz“ dargestellte Handlung/Denkweise, als „künstliche Toleranz“ zu entlarven?
Der Autor beschreibt die von mir als „künstliche Toleranz“ titulierte Handlungsweise in seinem Zitat prägnant, ich beharre jedoch auch darauf, dass Menschen aus einer moralisch richtigen Gesinnung tolerant handeln können und den Begriff als solchen nicht misshandeln. Ob es möglich ist, hinter jeder Form der Toleranz auf Anhieb die moralischen Intentionen herauszufiltern? Mit Bestimmtheit sagen zu können, dass jene Handlung von echter bzw. von unechter Toleranz zeugt? Dies erfordert sicherlich eine genaue Betrachtung der agierenden Person. Generell ist es meiner Meinung nach jedoch möglich anhand der von der Personen als richtig aufgefassten Prinzipien und Werte zu schließen, ob die Person in einem konkreten Fall eine Handlung/Denkweise tatsächlich tolerieren könnte (nämlich dann, wenn die von ihr als richtig aufgefassten Prinzipien und Werte nicht im Widerspruch zu den vermeintlich tolerierten Handlungen/Denkweisen stehen), oder ob sie tatsächlich nicht Toleranz, sondern lediglich Ignoranz oder Opportunismus, auf Grund von niederen Beweggründen wie Feigheit, Faulheit etc. praktiziert.
Nun ist selbst die Ignoranz bis zu einem gewissen rechtlich vertretbaren Rahmen keine strafbare Handlung. Nichtsdestotrotz ist das „Schmücken mit fremden Federn“, nämlich die absichtliche „Verkleidung“ der praktizierten Ignoranz als Toleranz, nicht das, was Toleranz an sich ausmacht. Insofern ist es verständlich, dass die „preiswerte Alternative“ in Relation zum „aufrechten Gang“ nicht den gleichen moralischen Stellenwert besitzt und die klare Intoleranz der Ignoranz oder dem Opportunismus vorgezogen werden sollte.
„Wenn Toleranz kein stabiler Wert an sich ist, sondern es auf das zu tolerierende Objekt ankommt, dann muss auch das Subjekt, mit seinen Ansichten und seiner Fähigkeit zu tolerieren mit einbezogen werden.“ - Claudia Priebe
„Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“
Edmund Burke
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Samstag, 6. Dezember 2008
cloud_mc_loud, 01:02h
„Ich behaupte, dass wir im Westen gegenwärtig in der besten sozialen Welt leben, die es je gegeben hat - und zwar trotz des Hochverrates der Intellektuellen, die eine neue Religion verkünden, eine pessimistische Religion, der gemäß wir in einer moralischen Hölle leben und an physischer und moralischer Verschmutzung zugrunde gehen".(Karl R. Popper: Gegen den Zynismus in der Interpretation der Geschichte. Rede anlässlich der Verleihung des Ehrendoktors an der Katholischen Universität Eichstätt 1991; veröff. Regensburg 1992)
In dem Text nimmt Karl R. Popper die Position ein, dass die westliche Bevölkerung in der besten sozialen Welt lebt, die es je gab. Im Widerspruch beklagt er eine Gruppe, die das Gegenteil behauptet. Gemäß seiner Aussage ist der Pessimismus dieser Gruppe einer Religion gleich. Ist nun die Aussage Poppers eine Glaubensfrage und die Pessimisten sind die "andere" Religion, oder hat Popper mit seiner Behauptung Recht, so dass die Pessimisten letztlich Querulanten sind, die seine These bestätigen?
Auf der einen Seite sagt Popper , der Westen sei all das, was es vorher nicht gab. Geht man davon aus, dass er damit technischen Fortschritt, als auch kulturelle Entwicklung oder politische Verhältnisse meinen könnte, möchte ich besonders auf einen Aspekt eingehen, der die westliche Zivilisation unter den anderen Bevölkerungen auszeichnet: Die vorherrschende Freiheit, wofür insbesondere die Vereinigten Staaten bekannt sind. Ich möchte diesen Punkt besonders hervorheben, da er die Grundlage für ein philosophisches Paradoxon darstellt, dass ich im Laufe des Essays erläutern werde.
Beziehen wir uns auf die politischen Verhältnisse von Amerika, hat Popper womöglich Recht: Rein gesetzlich ist der amerikanische Staatsbürger zum Beispiel nicht dazu verpflichtet, krankenversichert zu sein, er allein ist verantwortlich für seinen beruflichen und sozialen Status. Diese Eigenverantwortlichkeit bringt aber bei näherer Betrachtung mehr Unfreiheiten als Freiheiten ein. Die große wirtschaftliche und soziale Freiheit kann in Zeiten von wirtschaftlichem Abschwung und Krisen zu großem sozialen Verfall in allen Berufsschichten und dadurch auch zu großen sozialen Spannungen führen und diese Spannungen führen unweigerlich zu Kriminalität.
Ein Beispiel ist die wirtschaftliche Rezession in den Vereinigten Staaten. Die Aktien sind im Keller, die Prognosen für den Verlust von Arbeitsplätzen sind erschreckend hoch. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass durch die nun immer weiter sinkenden Aktien die Absicherungen im Rentenalter für die Angestellten wegfallen, sie müssen auf den minimalen Pflichtschutz ausweichen, der für die meisten Arbeitnehmer einen sozialen Abstieg bedeutet. Und ein sozialer Abstieg in Amerika bedeutet, dass die Kosten für die Krankenversicherung nicht mehr tragbar sind, die, anders als in Deutschland, nicht vom Arbeitsamt übernommen werden, man ist nicht mehr versichert.
Da sieht man die Diskrepanz, die die amerikanische Politik der Freiheit und Grenzenlosigkeit gleichzeitig beinhaltet: Die Amerikaner haben vermeintlich die Wahl, sie allein bestimmen ihre komplette Existenz, die Komponente der Freiheit. Gleichzeitig gibt es keine Absicherungspunkte, die Amerikaner stürzen sich bei Krisen oder Rezessionen in eine persönliche Unfreiheit, weil sie in Kauf nehmen müssen, ihre materielle und soziale Freiheit von einem Augenblick auf den anderen zu verlieren. Eine wachsende materielle Freiheit impliziert also gleichzeitig den Verlust dieser Freiheiten durch wirtschaftliche Rezessionen, die Unfreiheit.
Dass das zu sozialen Spannungen führen kann, dürfte jedem bewusst sein. Wer lebt schon gerne in einer 1-Zimmer-Wohnung, wenn er vorher in einem Appartement in Manhatten gelebt hat? Wer geht die Treppe in den Keller des sozialen Abstiegs schon gerne freiwillig? Und dabei wurde der totale soziale Abstieg noch gar nicht thematisiert: Was passiert mit Leuten, die plötzlich von arm zu ganz und gar mittellos mutieren? Die durch den Mangel jeglicher sozialer Absicherungen plötzlich auf der Straße schlafen müssen? Führt man diesen Gedanken fort, kommt man zu einem politischen Thema, dass mit absoluter politischer Freiheit unbedingt thematisiert werden muss: Kriminalität und, als absolute Steigerung, Anarchie. Erinnern Sie sich an New Orleans, nach dem Hurrican Kathrina über die Stadt hinweggefegt ist und alles in Schutt und Asche zurückgelassen hat? Ein Zustand, in dem selbst die staatliche Exekutive zeitweise keine Macht mehr ausüben konnte? Wenn alle Menschen mit Schusswaffen umher laufen und man am liebsten mit schusssicherer Weste zum Supermarkt gehen würde, weil an jeder Straßenecke ein armer und sozial minder bemittelter Mensch auflauern und einen erschießen könnte, ist das Freiheit? Ist es Freiheit, wenn man sich ähnlich einer Aservatenkammer sein Vermögen in Waffen umtauscht um sich damit ein Inventar an Schusswaffen zuzulegen und drei Meter hohe Mauern errichten muss, um ein Gefühl von Sicherheit zu bekommen?
Wo fängt Freiheit an und wo endet sie? Kann man da überhaupt eine Grenze ziehen? Ist man frei, weil man durch technische Mittel in kürzester Zeit an weit entlegene Orte reisen kann, oder ist man dadurch einer noch größeren Unfreiheit ausgesetzt, weil Terrorismus einen dazu zwingt, mit Argwohn in ein Flugzeug zu steigen? Es sogar soweit kommt, dass man mittlerweile nicht einmal mehr Getränke mit ins Flugzeug nehmen darf, weil jeder ein potentieller Flugzeugentführer und Selbstmordattentäter sein könnte? Könnte das die gemeinte „moralische Verschmutzung“ sein?
Popper nimmt sich die Freiheit, zu sagen, dass die westliche Welt die Beste ist, die es je gab, gleichzeitig beraubt er sich dieser Freiheit, in dem er die Querulanten seiner Theorie kritisiert und dadurch selbst zu einem wird. Dieses Paradoxon seiner Aussage, die er durch einen Gedankenstrich untrennbar verbindet, spiegelt sich gleichsam in der zivilisierten Gesellschaft wider. Ungeachtet des moralischen Zerfalls, welcher von den so genannten Intellektuellen kritisiert wird, erlebt man eine Gesellschaft, die sich durch wachsenden Freiheitsdrang in eine Spirale der Entmündigung und persönlichen Unfreiheit manövriert. Diese Spirale verdankt man in erster Linie auch dem großem technischen Fortschritt. Dadurch, dass allen Menschen ermöglicht wird, das zu tun was sie wollen und die Technik die Grundlagen der wachsenden Möglichkeiten darstellt, das zu tun, was man möchte, wird die gesamte Menschheit gegenseitig in ihrer Freiheit beeinträchtigt.
Man nehme beispielsweise das Waffengesetz in den USA: Fest verankert in der amerikanischen Gesellschaft und trotz zahlreichen Eskalationen immer wieder vehement verteidigt, zeigt es, wie Freiheit unweigerlich zu Unfreiheit führen kann. Die amerikanischen Schulen werden mehr und mehr zum Ziel von Amokläufen von Tätern, die die Freiheit besitzen, eine Waffe mit sich zu führen. Es ist eine Selbstverständlichkeit für den amerikanischen Haushalt, Schusswaffen zu besitzen, folglich steigt die Anzahl der potentiellen Amokläufer natürlich. Wie soll solch einer Gefahr nun die Stirn geboten werden? Natürlich nur, in dem man den Bürgern für deren Freiheit wieder Freiheit entzieht: Immer häufiger werden in amerikanischen Highschools Metalldetektoren und Kameras installiert, Schüler werden auf Schusswaffen durchsucht, die staatliche Exekutive setzt alles daran, die Gefahr durch den Entzug persönlicher Freiheiten einzudämmen, Überwachung spielt da eine große Rolle.
Viele Deutsche sind stolz auf das fehlende Tempolimit auf deutschen Autobahnen, natürlich, es stellt einen großen freiheitlichen Aspekt dar, nicht zuletzt deshalb, weil man gerne einmal auf das Gaspedal tritt. Gleichzeitig sieht man sich durch so titulierte „Autobahnraser“ in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt, da durch hohe Geschwindigkeiten, verbunden mit noch unerfahrenen Fahrern, das Risiko für einen Autounfall rapide ansteigt. Wo also soll man seine Freiheit nun einschränken? Soll man ein Tempolimit einführen, um durch die staatliche Exekutive eine Sanktion von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erreichen? Oder büßt man doch lieber Freiheiten auf der Autobahn ein, weil man in ständiger Ungewissheit lebt, das man in einen Autounfall verwickelt und schwer verletzt bzw. sogar getötet wird?
Soll man sich also vom Staat Werte vorschreiben lassen und somit das Recht auf Individualität und seine vielfältigen Möglichkeiten verlieren, oder soll der Staat einem alle Möglichkeiten gewähren und man verliert seine Freiheit, weil der moralische Verfall einen dazu zwingt? Ist die Freiheit überhaupt noch das höchste Gut der heutigen zivilisierten Welt? Oder noch drastischer formuliert: Kann Freiheit in Zeiten des Liberalismus noch existieren?
Jedem Einzelnen bleibt es überlassen, die Freiheiten seines Nächsten einzuschränken oder offen zu lassen. Letzten Endes muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen der persönlichen Freiheit und der Freiheit des Mitmenschen: Ist man bestrebt, einen Kompromiss zu finden, besitzt man ein moralisches Gewissen. Es ist also essentiell für jeden einzelnen so zu handeln, dass er zufrieden mit seiner persönlichen Freiheit ist, und gleichzeitig die Freiheiten der anderen so wenig wie möglich einschränkt, vor allem so wenig wie möglich einschränken will.
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer
Allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
Dies ist eine Form des kategorischen Imperativs aus dem 1. Buch der Vernunft von
Immanuel Kant und beschreibt prägnant die oben angestellten Überlegungen. Dabei ist
die „Maxime deines Willens“ die persönliche Freiheit des Individuums und die
„allgemeine Gesetzgebung“ die allgemeine Freiheit der Mitmenschen. Die Lösung ist
demnach also
folgende Implikation:
„moralischer Zerfall“ und Freiheit ----> Unfreiheit
Ein wichtiger Hauptfaktor eines Post-Demokratischen Szenarios, der für das Scheitern einer Demokratie verantwortlich wäre, ist der Tatbestand einer autonomen Masse, die kein „moralisches Gewissen“ besitzt. Daher gilt immer folgende Maxime, wenn beide Faktoren zutreffen.
FREIHEIT IMPLIZIERT UNFREIHEIT!
Unfreiheit und „moralischer Zerfall“ -----> (relative) Freiheit
Das Umstellen dieser Implikation ist demnach eine logische Konsequenz: Wenn dem
Bürger eine geringere Möglichkeit der Ausübung seiner Freiheiten gewährt wird, hat
dieser weniger Möglichkeiten, seine Mitmenschen in ihrer persönlichen Freiheit zu
behindern. Die Lösung ist eine relative Freiheit der autonomen Masse.
„moralisches Gewissen“ und Freiheit -----> Liberalismus
Nur unter der Bedingung, dass die breite Masse ein „moralisches Gewissen“ besitzt,
führt der Einfluss der vom Staat gegebenen Freiheit zu einem funktionierenden
Liberalismus.
„moralisches Gewissen“ und Liberalismus ------> Freiheit
Also lautet die Lösung des Problems: Die Freiheit jedes einzelnen ist nur dann
gewährleistet, wenn jeder Mensch, der einer liberalen Politik folgt, anstrebt, durch
moralisches Handeln den Mitmenschen nicht in seiner persönlichen Freiheit
einzuschränken.
Zum Schluss möchte ich noch einmal auf das Zitat von Karl R. Popper zurückkommen.
Die von ihm erwähnten Intellektuellen haben in der von ihm beschriebenen
„pessimistischen Religion“ in Wahrheit nur auf die Gefahr hingedeutet, die dem
Liberalismus droht, wenn die Mehrheit nicht im Stande ist, sich so zu verhalten, dass sie
sich in ihren persönlichen Freiheiten nicht gegenseitig beeinträchtigt. Somit handelt es
sich nicht direkt um Querulanten, sondern vielmehr um Personen, die erkannt haben,
was der wahrlich „besten sozialen Welt“ droht,wenn die Menschheit nicht bestrebt ist,
jedem seine persönlichen Freiheiten sichern zu wollen. Dann nämlich hat der
Liberalismus als „beste soziale Welt“ keine existentielle Basis mehr. Was dann folgt,
erlebte die Generation vor ca. 75 Jahren: Diktatur und Überwachungsstaat! Mit meinem
Essay möchte ich Sie bitten, ihren Verstand zu schärfen für den Begriff „Freiheit“ und
die Bedingungen, die uns als Freiheit vorgestellt werden.
In dem Text nimmt Karl R. Popper die Position ein, dass die westliche Bevölkerung in der besten sozialen Welt lebt, die es je gab. Im Widerspruch beklagt er eine Gruppe, die das Gegenteil behauptet. Gemäß seiner Aussage ist der Pessimismus dieser Gruppe einer Religion gleich. Ist nun die Aussage Poppers eine Glaubensfrage und die Pessimisten sind die "andere" Religion, oder hat Popper mit seiner Behauptung Recht, so dass die Pessimisten letztlich Querulanten sind, die seine These bestätigen?
Auf der einen Seite sagt Popper , der Westen sei all das, was es vorher nicht gab. Geht man davon aus, dass er damit technischen Fortschritt, als auch kulturelle Entwicklung oder politische Verhältnisse meinen könnte, möchte ich besonders auf einen Aspekt eingehen, der die westliche Zivilisation unter den anderen Bevölkerungen auszeichnet: Die vorherrschende Freiheit, wofür insbesondere die Vereinigten Staaten bekannt sind. Ich möchte diesen Punkt besonders hervorheben, da er die Grundlage für ein philosophisches Paradoxon darstellt, dass ich im Laufe des Essays erläutern werde.
Beziehen wir uns auf die politischen Verhältnisse von Amerika, hat Popper womöglich Recht: Rein gesetzlich ist der amerikanische Staatsbürger zum Beispiel nicht dazu verpflichtet, krankenversichert zu sein, er allein ist verantwortlich für seinen beruflichen und sozialen Status. Diese Eigenverantwortlichkeit bringt aber bei näherer Betrachtung mehr Unfreiheiten als Freiheiten ein. Die große wirtschaftliche und soziale Freiheit kann in Zeiten von wirtschaftlichem Abschwung und Krisen zu großem sozialen Verfall in allen Berufsschichten und dadurch auch zu großen sozialen Spannungen führen und diese Spannungen führen unweigerlich zu Kriminalität.
Ein Beispiel ist die wirtschaftliche Rezession in den Vereinigten Staaten. Die Aktien sind im Keller, die Prognosen für den Verlust von Arbeitsplätzen sind erschreckend hoch. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass durch die nun immer weiter sinkenden Aktien die Absicherungen im Rentenalter für die Angestellten wegfallen, sie müssen auf den minimalen Pflichtschutz ausweichen, der für die meisten Arbeitnehmer einen sozialen Abstieg bedeutet. Und ein sozialer Abstieg in Amerika bedeutet, dass die Kosten für die Krankenversicherung nicht mehr tragbar sind, die, anders als in Deutschland, nicht vom Arbeitsamt übernommen werden, man ist nicht mehr versichert.
Da sieht man die Diskrepanz, die die amerikanische Politik der Freiheit und Grenzenlosigkeit gleichzeitig beinhaltet: Die Amerikaner haben vermeintlich die Wahl, sie allein bestimmen ihre komplette Existenz, die Komponente der Freiheit. Gleichzeitig gibt es keine Absicherungspunkte, die Amerikaner stürzen sich bei Krisen oder Rezessionen in eine persönliche Unfreiheit, weil sie in Kauf nehmen müssen, ihre materielle und soziale Freiheit von einem Augenblick auf den anderen zu verlieren. Eine wachsende materielle Freiheit impliziert also gleichzeitig den Verlust dieser Freiheiten durch wirtschaftliche Rezessionen, die Unfreiheit.
Dass das zu sozialen Spannungen führen kann, dürfte jedem bewusst sein. Wer lebt schon gerne in einer 1-Zimmer-Wohnung, wenn er vorher in einem Appartement in Manhatten gelebt hat? Wer geht die Treppe in den Keller des sozialen Abstiegs schon gerne freiwillig? Und dabei wurde der totale soziale Abstieg noch gar nicht thematisiert: Was passiert mit Leuten, die plötzlich von arm zu ganz und gar mittellos mutieren? Die durch den Mangel jeglicher sozialer Absicherungen plötzlich auf der Straße schlafen müssen? Führt man diesen Gedanken fort, kommt man zu einem politischen Thema, dass mit absoluter politischer Freiheit unbedingt thematisiert werden muss: Kriminalität und, als absolute Steigerung, Anarchie. Erinnern Sie sich an New Orleans, nach dem Hurrican Kathrina über die Stadt hinweggefegt ist und alles in Schutt und Asche zurückgelassen hat? Ein Zustand, in dem selbst die staatliche Exekutive zeitweise keine Macht mehr ausüben konnte? Wenn alle Menschen mit Schusswaffen umher laufen und man am liebsten mit schusssicherer Weste zum Supermarkt gehen würde, weil an jeder Straßenecke ein armer und sozial minder bemittelter Mensch auflauern und einen erschießen könnte, ist das Freiheit? Ist es Freiheit, wenn man sich ähnlich einer Aservatenkammer sein Vermögen in Waffen umtauscht um sich damit ein Inventar an Schusswaffen zuzulegen und drei Meter hohe Mauern errichten muss, um ein Gefühl von Sicherheit zu bekommen?
Wo fängt Freiheit an und wo endet sie? Kann man da überhaupt eine Grenze ziehen? Ist man frei, weil man durch technische Mittel in kürzester Zeit an weit entlegene Orte reisen kann, oder ist man dadurch einer noch größeren Unfreiheit ausgesetzt, weil Terrorismus einen dazu zwingt, mit Argwohn in ein Flugzeug zu steigen? Es sogar soweit kommt, dass man mittlerweile nicht einmal mehr Getränke mit ins Flugzeug nehmen darf, weil jeder ein potentieller Flugzeugentführer und Selbstmordattentäter sein könnte? Könnte das die gemeinte „moralische Verschmutzung“ sein?
Popper nimmt sich die Freiheit, zu sagen, dass die westliche Welt die Beste ist, die es je gab, gleichzeitig beraubt er sich dieser Freiheit, in dem er die Querulanten seiner Theorie kritisiert und dadurch selbst zu einem wird. Dieses Paradoxon seiner Aussage, die er durch einen Gedankenstrich untrennbar verbindet, spiegelt sich gleichsam in der zivilisierten Gesellschaft wider. Ungeachtet des moralischen Zerfalls, welcher von den so genannten Intellektuellen kritisiert wird, erlebt man eine Gesellschaft, die sich durch wachsenden Freiheitsdrang in eine Spirale der Entmündigung und persönlichen Unfreiheit manövriert. Diese Spirale verdankt man in erster Linie auch dem großem technischen Fortschritt. Dadurch, dass allen Menschen ermöglicht wird, das zu tun was sie wollen und die Technik die Grundlagen der wachsenden Möglichkeiten darstellt, das zu tun, was man möchte, wird die gesamte Menschheit gegenseitig in ihrer Freiheit beeinträchtigt.
Man nehme beispielsweise das Waffengesetz in den USA: Fest verankert in der amerikanischen Gesellschaft und trotz zahlreichen Eskalationen immer wieder vehement verteidigt, zeigt es, wie Freiheit unweigerlich zu Unfreiheit führen kann. Die amerikanischen Schulen werden mehr und mehr zum Ziel von Amokläufen von Tätern, die die Freiheit besitzen, eine Waffe mit sich zu führen. Es ist eine Selbstverständlichkeit für den amerikanischen Haushalt, Schusswaffen zu besitzen, folglich steigt die Anzahl der potentiellen Amokläufer natürlich. Wie soll solch einer Gefahr nun die Stirn geboten werden? Natürlich nur, in dem man den Bürgern für deren Freiheit wieder Freiheit entzieht: Immer häufiger werden in amerikanischen Highschools Metalldetektoren und Kameras installiert, Schüler werden auf Schusswaffen durchsucht, die staatliche Exekutive setzt alles daran, die Gefahr durch den Entzug persönlicher Freiheiten einzudämmen, Überwachung spielt da eine große Rolle.
Viele Deutsche sind stolz auf das fehlende Tempolimit auf deutschen Autobahnen, natürlich, es stellt einen großen freiheitlichen Aspekt dar, nicht zuletzt deshalb, weil man gerne einmal auf das Gaspedal tritt. Gleichzeitig sieht man sich durch so titulierte „Autobahnraser“ in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt, da durch hohe Geschwindigkeiten, verbunden mit noch unerfahrenen Fahrern, das Risiko für einen Autounfall rapide ansteigt. Wo also soll man seine Freiheit nun einschränken? Soll man ein Tempolimit einführen, um durch die staatliche Exekutive eine Sanktion von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erreichen? Oder büßt man doch lieber Freiheiten auf der Autobahn ein, weil man in ständiger Ungewissheit lebt, das man in einen Autounfall verwickelt und schwer verletzt bzw. sogar getötet wird?
Soll man sich also vom Staat Werte vorschreiben lassen und somit das Recht auf Individualität und seine vielfältigen Möglichkeiten verlieren, oder soll der Staat einem alle Möglichkeiten gewähren und man verliert seine Freiheit, weil der moralische Verfall einen dazu zwingt? Ist die Freiheit überhaupt noch das höchste Gut der heutigen zivilisierten Welt? Oder noch drastischer formuliert: Kann Freiheit in Zeiten des Liberalismus noch existieren?
Jedem Einzelnen bleibt es überlassen, die Freiheiten seines Nächsten einzuschränken oder offen zu lassen. Letzten Endes muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen der persönlichen Freiheit und der Freiheit des Mitmenschen: Ist man bestrebt, einen Kompromiss zu finden, besitzt man ein moralisches Gewissen. Es ist also essentiell für jeden einzelnen so zu handeln, dass er zufrieden mit seiner persönlichen Freiheit ist, und gleichzeitig die Freiheiten der anderen so wenig wie möglich einschränkt, vor allem so wenig wie möglich einschränken will.
"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer
Allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
Dies ist eine Form des kategorischen Imperativs aus dem 1. Buch der Vernunft von
Immanuel Kant und beschreibt prägnant die oben angestellten Überlegungen. Dabei ist
die „Maxime deines Willens“ die persönliche Freiheit des Individuums und die
„allgemeine Gesetzgebung“ die allgemeine Freiheit der Mitmenschen. Die Lösung ist
demnach also
folgende Implikation:
„moralischer Zerfall“ und Freiheit ----> Unfreiheit
Ein wichtiger Hauptfaktor eines Post-Demokratischen Szenarios, der für das Scheitern einer Demokratie verantwortlich wäre, ist der Tatbestand einer autonomen Masse, die kein „moralisches Gewissen“ besitzt. Daher gilt immer folgende Maxime, wenn beide Faktoren zutreffen.
FREIHEIT IMPLIZIERT UNFREIHEIT!
Unfreiheit und „moralischer Zerfall“ -----> (relative) Freiheit
Das Umstellen dieser Implikation ist demnach eine logische Konsequenz: Wenn dem
Bürger eine geringere Möglichkeit der Ausübung seiner Freiheiten gewährt wird, hat
dieser weniger Möglichkeiten, seine Mitmenschen in ihrer persönlichen Freiheit zu
behindern. Die Lösung ist eine relative Freiheit der autonomen Masse.
„moralisches Gewissen“ und Freiheit -----> Liberalismus
Nur unter der Bedingung, dass die breite Masse ein „moralisches Gewissen“ besitzt,
führt der Einfluss der vom Staat gegebenen Freiheit zu einem funktionierenden
Liberalismus.
„moralisches Gewissen“ und Liberalismus ------> Freiheit
Also lautet die Lösung des Problems: Die Freiheit jedes einzelnen ist nur dann
gewährleistet, wenn jeder Mensch, der einer liberalen Politik folgt, anstrebt, durch
moralisches Handeln den Mitmenschen nicht in seiner persönlichen Freiheit
einzuschränken.
Zum Schluss möchte ich noch einmal auf das Zitat von Karl R. Popper zurückkommen.
Die von ihm erwähnten Intellektuellen haben in der von ihm beschriebenen
„pessimistischen Religion“ in Wahrheit nur auf die Gefahr hingedeutet, die dem
Liberalismus droht, wenn die Mehrheit nicht im Stande ist, sich so zu verhalten, dass sie
sich in ihren persönlichen Freiheiten nicht gegenseitig beeinträchtigt. Somit handelt es
sich nicht direkt um Querulanten, sondern vielmehr um Personen, die erkannt haben,
was der wahrlich „besten sozialen Welt“ droht,wenn die Menschheit nicht bestrebt ist,
jedem seine persönlichen Freiheiten sichern zu wollen. Dann nämlich hat der
Liberalismus als „beste soziale Welt“ keine existentielle Basis mehr. Was dann folgt,
erlebte die Generation vor ca. 75 Jahren: Diktatur und Überwachungsstaat! Mit meinem
Essay möchte ich Sie bitten, ihren Verstand zu schärfen für den Begriff „Freiheit“ und
die Bedingungen, die uns als Freiheit vorgestellt werden.
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